Heilpraktiker Ausbildung

Die Ausbildung zum/zur Heilpraktiker/in übt auf viele Menschen eine große Faszination aus und erfreut sich daher großer Beliebtheit. Einerseits können Heilpraktiker/innen heilkundlich tätig werden, ohne Arzt zu sein, und andererseits kann die Naturheilkunde eine sinnvolle Ergänzung der klassischen Schulmedizin sein.

Der Heilpraktikerberuf eröffnet Interessierten die Chance, heilkundlich tätig zu werden und Patientinnen und Patienten zu behandeln, ohne ein Medizinstudium absolvieren zu müssen. Vor allem für einen Quereinstieg in den medizinischen Bereich erscheint der Heilpraktikerberuf somit als ideale Wahl.

Interessierte können aber nicht ohne jegliche Qualifizierung eine eigene Praxis eröffnen, sondern müssen vorab die Erlaubnis erlangen. Damit die Prüfung zu einem Erfolg wird, empfiehlt sich die Teilnahme an einer Heilpraktiker-Ausbildung.

Heilpraktikeranwärter/innen sollten im Vorfeld sorgsam recherchieren und der Ausbildung auf den Grund gehen. Hier erfahren sie viel Wissenswertes und können sich anbieterunabhängig einen ersten Eindruck von den Qualifizierungsmöglichkeiten machen. Wer von einer eigenen Naturheilpraxis träumt und sich so beispielsweise ein zweites Standbein aufbauen möchte, ist hier goldrichtig.

Heilpraktiker/in werden – Die Ausbildungsmöglichkeiten

In Zusammenhang mit der Heilpraktiker-Ausbildung stellt sich zunächst die Frage, wie diese abläuft. Die Art und Weise der Qualifizierung ist im Heilpraktikergesetz allerdings nicht definiert, wodurch es hier gravierende Unterschiede geben kann.

Interessierte sollten daher wissen, dass es die folgenden Optionen gibt:

  • Vollzeitlehrgang
  • Teilzeitlehrgang
  • Fernkurs
  • Selbststudium

Auf den ersten Blick entsteht der Eindruck, die Übersichtlichkeit leide unter den vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten für angehende Heilpraktiker/innen. Dem ist aber nicht so. Die verschiedenen Lehrgangsformen lassen sich gut voneinander abgrenzen und sorgen dafür, dass sich für jede Lebenssituation geeignete Ausbildungswege finden lassen.

Im Zuge der Entscheidungsfindung ist es wichtig, zu ergründen, ob man am besten autodidaktisch lernt, ein Höchstmaß an Flexibilität braucht oder von einem Lehrgang profitiert, der sich den klassischen Schulunterricht zum Vorbild nimmt. Wer seine Lebenssituation berücksichtigt und das eigene Lernverhalten beachtet, kann die richtige Ausbildung zum/zur Heilpraktiker/in leicht finden.

Wie läuft die Heilpraktiker-Ausbildung ab?

Wer ernsthaftes Interesse an einer Heilpraktiker-Ausbildung hat und sich dahingehend informieren möchte, stellt bei einem Blick in das Heilpraktikergesetz fest, dass keine Regelausbildung definiert ist. Der deutsche Gesetzgeber konzentriert sich eher auf die Modalitäten der Erlaubniserteilung sowie den Befugnissen eines Heilpraktikers.

Hinsichtlich der Ausbildung, die folglich als freiwillige Vorbereitung fungiert, existiert somit eine große Freiheit.

In der Regel tritt sie in den folgenden Formen in Erscheinung:

  • Vollzeitunterricht
  • Abendschule
  • Wochenendunterricht
  • Fernstudium
  • Selbststudium

Angesichts der unterschiedlichen Ausbildungsformen lassen sich keine pauschalen Angaben zum Ablauf der Heilpraktikerausbildung machen. Wer Heilpraktiker/in werden möchte, sollte sich zunächst die Frage stellen, welcher Lerntyp er ist und welche Ausbildungsform am besten in sein Leben passt.

All diejenigen, die am besten in Präsenz lernen, können an der einen oder anderen Heilpraktikerschule Vollzeitunterricht absolvieren oder neben dem Beruf am Abend oder an den Wochenenden Lehrgänge besuchen.

Wer mehr Flexibilität braucht, kann sich im Zuge eines Fernstudiums alle erforderlichen Unterlagen zuschicken lassen und die Skripte flexibel daheim durcharbeiten. Tauchen währenddessen Fragen oder Probleme auf, können sich die Fernlernenden selbstverständlich an den Anbieter wenden.

Eine weitere Option kann ein Selbststudium sein, bei dem man sich auf eigene Faust auf die Heilpraktikerprüfung vorbereitet und so keine Ausbildung absolviert. Von Gesetzes wegen ist dies durchaus möglich, wobei es sich natürlich um eine enorme Herausforderung handelt. Zunächst muss man ergründen, welche Inhalte relevant sind.

Anschließend muss man sich adäquate Materialien zusammensuchen und diese durcharbeiten. Einen roten Faden gibt es dabei ebenso wenig wie eine fachliche Unterstützung durch einen Lehrer.

Wie schwer ist die Ausbildung zum Heilpraktiker?

Unabhängig davon, wie man sich auf die amtsärztliche Überprüfung vorbereitet, geht diese mit einem recht hohen Anspruch einher. Um diesem gerecht werden zu können, muss schon die Heilpraktikerausbildung anspruchsvoll gestaltet sein.

So ist es nicht verwunderlich, dass viele angehende Heilpraktiker die Ausbildung als schwer empfinden. Entsprechende Lehrgänge beginnen aber häufig bei null und somit bei den medizinischen Grundlagen. Doch bereits die Anatomie und Physiologie sind für bisherige medizinische Laien eine echte Herausforderung.

All diejenigen, die Vorwissen mitbringen, weil sie beispielsweise eine Berufsausbildung im Gesundheitswesen abgeschlossen oder einige Semester Medizin studiert haben, tun sich deutlich leichter.

Großer oder kleiner Heilpraktiker – Welche Heilpraktikerausbildungen gibt es?

Wenn es um eine Heilpraktikerausbildung geht, denkt man unweigerlich an den sogenannten großen Heilpraktiker. Damit ist der Heilpraktiker ohne Einschränkung gemeint, der ohne Begrenzung auf ein bestimmtes Gebiet heilkundlich tätig werden kann, sofern er sich im Rahmen der rechtlichen Befugnisse bewegt, die sich wiederum aus dem Heilpraktikergesetz ergeben.

Darüber hinaus existiert ebenfalls der kleine Heilpraktiker. Die sektorale Heilpraktikererlaubnis erstreckt sich lediglich über einen bestimmten Bereich, so dass in einer entsprechenden Ausbildung auch nur das relevante Wissen für den betreffenden Heilpraktiker vermittelt werden muss.

Neben dem großen Heilpraktiker gibt es somit auch die folgenden kleinen Heilpraktiker:

Nicht unerwähnt bleiben darf zudem die Ausbildung zum Tierheilpraktiker, die hier etwas außen vor ist. Das deutsche Heilpraktikergesetz bezieht sich ausschließlich auf den humanmedizinischen Heilpraktiker. Für Tierheilpraktiker existiert weder eine geregelte Ausbildung noch eine staatliche Erlaubnis.

Welche Voraussetzungen muss man für eine Ausbildung zum Heilpraktiker erfüllen?

Interessenten an der Ausbildung zur Heilpraktikerin stellen sich im Zuge der Entscheidungsfindung nicht nur die Frage, welchen Heilpraktiker sie anstreben sollten und welche Heilpraktikerschule die beste ist, sondern setzen sich ebenfalls mit den Voraussetzungen auseinander.

Dabei lässt sich feststellen, dass die Teilnahme an entsprechenden Lehrgängen üblicherweise ohne strenge Zulassungsbedingungen auskommt. Ist in Zusammenhang mit der Ausbildung zum Heilpraktiker von Voraussetzungen die Rede, geht es vielmehr um die formalen Bedingungen für die Heilpraktikerprüfung.

Da die Teilnahme an einem entsprechenden Lehrgang als Vorbereitung auf die amtsärztliche Überprüfung zur Erlaubniserteilung dienen soll, sind die gesetzlichen Voraussetzungen hier ebenfalls von großer Bedeutung.

Einerseits müssen angehende Heilpraktiker ihre sittliche Zuverlässigkeit und andererseits ihre gesundheitliche Eignung nachweisen. Weiterhin müssen sie mindestens 25 Jahre als sein und über den Hauptschulabschluss verfügen.

Die Inhalte der Heilpraktiker-Ausbildung

Unabhängig von der jeweiligen Lehrgangsform stellt sich immer wieder die Frage, worum es in der Heilpraktiker-Ausbildung geht. Diese kann und soll ein umfangreiches Medizinstudium zwar nicht ersetzen, schafft aber dennoch die Basis für die Ausübung der Heilkunde ohne Approbation als Arzt. Dies wirft die Frage auf, welche Inhalte behandelt werden. Grundsätzlich lassen sich diese folgendermaßen zusammenfassen:

  • Grundlagen der Medizin
  • Terminologie
  • Anatomie
  • Physiologie
  • Diagnostik
  • Injektionstechnik
  • Kommunikation
  • Praxisführung
  • Recht

Interessierte müssen außerdem beachten, dass es nicht nur den großen Heilpraktiker gibt, sondern auch den sogenannten kleinen Heilpraktiker. Dieser beschränkt sich auf einen speziellen Bereich und kann auf einem der folgenden Gebiete abgelegt werden:

  • Psychotherapie
  • Physiotherapie
  • Podologie

Wie lange dauert eine Heilpraktikerausbildung?

Von besonderem Interesse ist unter anderem auch die Dauer der Ausbildung zum Heilpraktiker.

Aufgrund der unterschiedlichen Formen kann es in diesem Zusammenhang jedoch keine allgemeingültige Angabe geben. Das Spektrum reicht von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren.

Wie anerkannt ist ein Fernlehrgang im Bereich Entspannungstraining?

Die Heilpraktikerprüfung Die Erlaubniserteilung ist zwingend erforderlich, wenn es darum geht, als Heilpraktiker/in tätig zu werden. Die amtsärztliche Überprüfung beim Gesundheitsamt stellt somit den krönenden Abschluss der Heilpraktiker-Ausbildung dar. Dabei geht es nicht um die Beherrschung einzelner naturheilkundlicher Verfahren, sondern um ein gutes medizinisches Grundwissen.

Die schriftliche und mündliche Prüfungen sollen sicherstellen, dass von den angehenden Heilpraktikern keine Gefahr für ihre Patienten ausgeht.

Wie anerkannt ist der Abschluss als Heilpraktiker/in?

Durch die offizielle Erlaubniserteilung erlangen Heilpraktiker/innen nach der abgeschlossenen Ausbildung eine gewisse Anerkennung. Allerdings wird die Qualifizierung nicht mit einer Approbation als Arzt gleichgesetzt.

Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Option für alle, die gerne heilkundlich arbeiten möchten. Das Heilpraktikergesetz schafft eine solide Grundlage und beschert erfolgreichen Absolventen der amtsärztlichen Überprüfung die Anerkennung.

Wo kann man eine Heilpraktiker-Ausbildung absolvieren?

An Anbietern der Heilpraktiker-Ausbildung mangelt es im Allgemeinen nicht. Vielerorts existieren Heilpraktikerschulen, die eine berufsbegleitende Ausbildung ermöglichen.

Hier kommen auch Fernschulen in Betracht, die auf das bewährte Konzept des Fernlernens setzen und zeitliche sowie örtliche Unabhängigkeit bieten. Ansonsten finden sich in vielen Regionen örtliche Anbieter, die mit Präsenzlehrgängen aufwarten können.

Wer sollte die Ausbildung zum/zur Heilpraktiker/in ins Auge fassen?

Menschen mit einem Faible für Naturheilverfahren sind nicht immer für eine Heilpraktiker-Ausbildung prädestiniert. Grundsätzlich sollte man dazu medizinisches Interesse, Verantwortungsbewusstsein, Organisationsgeschick und Offenheit mitbringen. Die Zulassung zur Prüfung setzt außerdem ein Mindestalter von 25 Jahren, den Hauptschulabschluss, die gesundheitliche Eignung sowie die sittliche Zuverlässigkeit voraus.

Achtung! Tipp aus der Redaktion

All diejenigen, die ernsthaft an einer Ausbildung zum/zur Heilpraktiker/in interessiert sind, sollten vorab umfassend recherchieren und so alle Fragen und Unklarheiten beseitigen. Darüber hinaus sollten Heilpraktikeranwärter/innen dem folgenden Tipp aus unserer Redaktion Beachtung schenken, damit die Qualifizierung gelingt und sie sich eine Zukunft als Heilpraktiker/in aufbauen können.

Stellen Sie die Finanzierung der Heilpraktiker-Ausbildung sicher!

Bildung sollte eigentlich keine Frage des Geldes sein, aber die Realität sieht oftmals anders aus. Ein gutes Beispiel dafür ist die Heilpraktiker-Ausbildung, die an privaten Instituten stattfinden und somit mit Gebühren einhergeht. Diese können sich beispielsweise auf 1.500 Euro bis über 4.000 Euro belaufen.

Viele Heilpraktikerschulen ermöglichen allerdings eine Ratenzahlung, sodass die Finanzierung gelingen kann. Die Prüfungsgebühren von ein paar Hundert Euro dürfen ebenfalls nicht vergessen werden und müssen direkt an das Gesundheitsamt gezahlt werden.

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